Konnichiwa! Hallo Japan! Clotilde Lafont-König

Ausstellung Tuchmacher Museum Bramsche, 29.03.–15.06.2025

Ausstellungseröffnung: Freitag, 28.03.2025, 19.00 Uhr, Eintritt frei

Origami-Workshop: Samstag, 29.03.2025, 10–13 Uhr und 14–17 Uhr

Konnichiwa! Hallo Japan! Clotilde Lafont König ist seit langem von der Höflichkeit, Kultur, dem Respekt und der Geschichte Japans fasziniert. In Kyoto, dem kulturellen Herz Japans, wurde sie in verschiedenen, traditionellen Techniken ausgebildet, mit denen sie in ihren Kunstwerken arbeitet. In ihrer Ausstellung im Tuchmacher Museum Bramsche stehen vom 29. März bis zum 15. Juni ihre von Japan inspirierten Textilarbeiten im Mittelpunkt, es werden aber auch Fotos und Bilder gezeigt, die dem Publikum das zauberhafte Land näherbringen.

Gemalt und gezeichnet hat Clotilde Lafont-König schon in ihrer Jugend. Doch aufgewachsen in Paris, studierte sie zunächst Jura in Paris und New York und arbeitete in einem internationalen Unternehmen. Erst nach ihrem Umzug nach Deutschland und der Gründung einer Familie erfüllte sie sich ihren Traum und studierte an den Kunsthochschulen in Brüssel, Genf und Braunschweig. Von Anbeginn zählte die Textilkunst zu ihren Schwerpunkten, aber auch mit Malerei, Bildhauerei und Keramik hat sie sich intensiv beschäftigt.

Die Arbeiten von Clotilde Lafont-König erzählen Geschichten. Ihr Wandbehang mit applizierten Fischen aus bunten Stoffen errinnern an die berühmten Koi-Karpfen, die in Japan für Kraft, Wohlstand und ein langes Leben stehen. Einer Legende nach wurde ein Koi, nachdem er einen reißenden Strom überwunden hatte, zur Belohnung in einen Drachen verwandelt. Stärke, Ausdauer, Strebsamkeit – der Koi visualisiert Werte, die tief in der japanischen Kultur verankert sind. Doch auch Reichtum, Glück und Erfolg lassen sich leicht mit seinem schillernden, bisweilen glitzernden Schuppenkleid assoziieren. Zum japanischen Kindertag werden jedes Jahr hunderttausende Karpfenfahnen gehisst, die den Kindern Kraft und Ausdauer verleihen sollen.

Ausstellung Konnichiwa Fische Tuchmacher Museum
Clotilde Lafont-König, Fische, handgenäht mit japanischen Stoffen (Foto: Künstlerin)
Ausstellung Konnichiwa Geisha Tuchmacher Museum
Clotilde Lafont-König, Geisha, Öl, japanischer Lack, Blattgold (Foto: Künstlerin)

Auch Kraniche sind in Japan ein Symbol für Glück und ein langes Leben. Nach japanischem Volksglauben bekommt derjenige, der 1000 Kraniche aus Papier faltet, von den Göttern einen Wunsch erfüllt: Sadako Sasaki, die im Alter von 2 Jahren den Atombombenabwurf von Hiroshima erlebte und infolgedessen später an Leukämie erkrankte, hat innerhalb von einem Monat 1000 Kraniche in der Hoffnung auf Heilung gefaltet, leider vergeblich. So wurden die Origamikraniche auch zum Symbol der Friedensbewegung und des Widerstandes gegen Atomwaffen. Clotilde Lafont-König verarbeitete Hunderte gefalteter Kraniche aus buntem Papier in ihren Werken. Auch in ihren textilen Arbeiten tauchen immer wieder stilisierte Kraniche auf.

Zum Auftakt der Ausstellung zeigt die Künstlerin allen Interessierten, wie aus kleinen, bunten Papierquadraten die kunstvollen Kraniche, aber auch andere Figuren entstehen. Der Workshop „Origami, die Kunst des Papierfaltens“ am Samstag, 29. März von 10 bis 13 Uhr oder von 14 bis 17 Uhr richtet sich sowohl an Kinder und Jugendliche ab 6 Jahre als auch an Erwachsene.

Clotilde Lafont-König lebt seit vielen Jahren als freischaffende Künstlerin in Bonn. Ihre Kunstwerke wurden weltweit ausgestellt, so auch in Ausstellungen in Sapporo, Osaka und Kyoto. Sie sieht sich als multinationale Künstlerin: Ihre Mutter war Italienerin, sie selbst ist gebürtige Französin und mit einem Deutschen verheiratet: „Wir sind 13 mal international umgezogen, und deshalb bin ich überall Zuhause“ sagt sie. Auch in Japan, wie die Ausstellung im Tuchmacher Museum zeigt.